Jedes Kind verdient eine Kindheit. Doch weltweit sind viel zu viele gezwungen, Schulbücher gegen Nähmaschinen und Spielplätze gegen Produktionshallen einzutauschen. Der Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni ist eine eindringliche Erinnerung daran, warum Prinzip 3: Verbot von Kinderarbeit ist ein Eckpfeiler der Mission von Worldwide Responsible Accredited Production (WRAP). Unser Engagement geht über die Einhaltung von Vorschriften hinaus – es geht um den Schutz der Grundrechte von Kindern und die Gestaltung einer ethischeren Lieferkette.
Im Kern ist Prinzip 3 einfach: Kinder sollten nicht in Fabriken arbeitenIn der Praxis erfordert die Durchsetzung dieses Standards jedoch ständige Wachsamkeit, Aufklärung und Zusammenarbeit. Bei WRAP verlangen wir, dass zertifizierte Einrichtungen keine Personen unter dem gesetzlichen Arbeitsalter beschäftigen und stellen sicher, dass alle Einstellungspraktiken transparent und dokumentiert sind. WRAP verfügt über Mechanismen, um die Einhaltung dieser Anforderung durch Audits nach der Zertifizierung sicherzustellen.
Ich arbeite seit 2011 im Compliance-Bereich und in Bangladesch war der Vorstoß zur Abschaffung der Kinderarbeit eines der frühesten und sichtbarsten Zeichen für das Engagement des Landes für eine verantwortungsvolle Produktion. In vielerlei Hinsicht Initiativen zur Kinderarbeit waren der Beginn der Compliance-Bewegung hier.
Bei unseren Fabrikbesuchen stellten wir fest, dass die Unternehmensleitung nicht nur minderjährige Arbeiter entlassen, sondern sie auch durch von NGOs geleitete Bildungsprogramme unterstützt hatte. Diese frühzeitige Maßnahme war ein Präzedenzfall – und legte den Grundstein für tiefgreifende Reformen in den Bereichen Sicherheit, Dokumentation und ethische Einstellungspraktiken. Seitdem habe ich bemerkenswerte Fortschritte gesehen, die auch zu einer nachhaltigen Beschaffungsstrategie geführt haben.
Bei WRAP liegt der Schwerpunkt auf Prävention durch Aufklärung, Transparenz und Verantwortlichkeit. Wir führen regelmäßige Audits durch – auch unangekündigte Besuche – um sicherzustellen, dass keine minderjährigen Arbeiter ausgebeutet werden. Da wir global tätig sind, können wir Trends erkennen und Best Practices über Regionen hinweg austauschen – und so ein weltweites Netzwerk verantwortungsvoller Lieferketten schaffen.
Kinderarbeit ist ein globales Problem, das weltweites Bewusstsein erfordert. Am 12. Juni laden wir Sie ein, sich WRAP anzuschließen. Der Kampf gegen Kinderarbeit ist noch lange nicht vorbei – aber mit Engagement und Zusammenarbeit können wir die Kinderrechte schützen und die Würde der Arbeit bewahren.
Kamrun Nahar ist die operative Leiterin von WRAP in Bangladesch und Pakistan. Sie lebt in Dhaka und verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung in den Bereichen soziale Compliance und Lieferkettenethik. Kamrun ist seit 2011 bei WRAP und hat miterlebt, wie Initiativen gegen Kinderarbeit zum Fundament der Compliance-Bewegung in Bangladesch wurden. Ihr liegt der Aufbau transparenter, verantwortungsvoller Beschaffungsnetzwerke in Südasien am Herzen.


